Der demokratische Erziehungsstil

Der demokratische Erziehungsstil wurde durch Sozialpsychologen definiert. Die Bezeichnung demokratisch ist sehr zutreffend, denn sie beschreibt diesen Erziehungsstil relativ eindeutig.

Man kann festschreiben, dass beim demokratischen Erziehungsstil die Kinder mit ihren Erziehungspersonen wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen. Das ist die wichtigste Eigenschaft dieses Erziehungsstils. Kunden werden also aktiv mit einbezogen. Erziehungspersonen sehen sich als ein Teil der betreffenden Gruppe und vermeiden starre Vorschriften zu definieren und über die Köpfe der Kinder hinweg die wichtigen Entscheidungen zu treffen.

Aus diesem Grund werden Entscheidungen in einem gemeinsamen Gespräch zusammen mit Kindern besprochen und beschlossen was zu tun oder zu lassen ist. Dabei werden Gedanken und auch Ansichten von den Kindern in die Entscheidungsfindung mit einbezogen und natürlich berücksichtigt.

Das Ergebnis ist eine Diskussion über alternative Lösungen. Die Meinung jedes einzelnen Beteiligten ist bei dieser Debatte wichtig und wird sowohl von den Erwachsenen als auch von den Kindern gleichwertig bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt.

Das Kind wird in dieser Art der Erziehung demnach dazu angehalten, sein Anliegen und seine Sichtweise zu äußern, es darf Entscheidungen mit treffen und kann Regeln und Vorgaben genau hinterfragen und auch eine Diskussion darüber eröffnen. Es bedeutet aber nicht, dass Kinder alles tun dürfen, was sie gerade möchten. Erziehungspersonen geben zumeist einige der Grundregeln vor, an die sich alle Mitglieder dieser Gruppe halten sollten. Diese sollen die Gesundheit sowie das Wohlergehen der Kinder gewährleisten. Dazu geben die Erziehungspersonen oft die grobe Richtung vor oder machen einige Vorschläge, in welche Richtung deren Entwicklung hingehen kann. Aber auch bei diesem Vorgang werden Kinder mit deren Ansichten bzw. ihren Bedürfnissen mit einbezogen und dürfen sich einbringen.

Die Eltern haben bei diesem Erziehungsstil das Ziel, ihrem Kind eine nach Möglichkeit freie Entwicklung zu gewährleisten, während sie dem Kleinen einen sicheren Grundrahmen vorgeben aber seine Perspektiven anhören und sie annehmen.

Das Eltern-Kind-Verhältnis ist bei diesem Erziehungsstil gut. Eltern unterstützen ihr Kind, ermutigen es seinen eigenen Weg zu beschreiten, geben ihm Hilfestellungen, Sicherheit, Stabilität und vor allem Rückhalt. Zudem bekommt das Kind ein konstruktives Feedback zu seinem Verhalten. Das bedeutet, es werden keine harten Strafen verhängt, die das Kind nicht nachvollziehen kann. Auch hierbei wird das Gespräch gesucht, das Verhalten besprochen und die Konsequenz daraus abgeleitet. Die Beziehung in der Familie mit einem demokratischen Erziehungsstil ist meist warm, offen und akzeptierend. Sie ist vor allem einander zugeneigt.

Die Auswirkungen des demokratischen Erziehungsstils

Wir möchten nun besonders über die Vorteile aber auch über Nachteile von dem demokratischen Erziehungsstil nachdenken. Vor allem hat die demokratische Erziehung eine Reihe von Vorteilen, weil den Kindern weder sehr starre Regeln vorgeschrieben werden, wie beim autoritären Erziehungsstil, noch wird ihr eine ganz freie Hand gewährt, wie es beim Laissez-faire Erziehungsstil der Fall ist.

So wird das Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl sowie die Selbstwirksamkeit eines Kindes gestärkt und es lernt, für sich sowie für seine Ansichten und Wünsche in den Diskussionen einzustehen. Dadurch kann auch Eigeninitiative und Eigenaktivität des Kindes gesteigert werden. Diese Fähigkeiten benötigt es, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.

Mithilfe der häufigen mündlichen Auseinandersetzungen mit seinen Eltern hat das Kind häufig und zugleich relativ schnell einen recht großen und vielseitigen Wortschatz und lernt es, sich konstruktiv mit den anderen auseinanderzusetzen. Da Kinder in diesen Diskussionen aber nicht immer ihre Vorstellungen ganz genau erreichen und auch durchsetzen, wird Kompromissbereitschaft, Konfliktfähigkeit sowie Teamfähigkeit gestärkt und natürlich trainiert. Sie lernen Meinungen von anderen zu akzeptieren. Das Integrieren sowie das Einbringen in einer Gruppe wird gleich trainiert und das Kind lernt das Übernehmen von Verantwortung. Dadurch hat es in der Schule einige Vorteile und findet sich dort gut zurecht. Auch baut es ein gesundes Vertrauen zu einer Gruppe, wie z. B. seiner Familie, auf.

Demokratischer Erziehungsstil bringt allerdings in manchen Fällen einige Nachteile mit. So ist es möglich, dass Kinder anstrengend werden und alles ausdiskutieren wollen. Eltern können dem mit festgelegten Grundregeln vorbeugen, die allerdings für jeden in der Familie gelten. Dennoch neigen einige der Kinder dazu, diese Regeln nicht anzuerkennen. Außerdem verlangt dieser Erziehungsstil von Eltern viel Geduld und Zeit ab, denn sie müssen einige Auseinandersetzungen mit ihren Kindern durchdiskutieren. Einige der Diskussionen können unproduktiv verlaufen. Sie enden in endlosen Diskussionen. Abschließend können Eltern vor der Herausforderung stehen, ihre Kinder als gleichberechtigte Diskussionspartner zu anzuerkennen und anzusehen.

Demokratischer Erziehungsstil – Fazit

Der demokratische Erziehungsstil ist eine mehr oder weniger gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Eltern und ihren Kindern. Beide kommen gemeinsam zu für beide Seiten wichtige Entscheidungen. Kinder werden aktiv mit einbezogen. Sie dürfen die Regeln und Strukturen der Erwachsenen hinterfragen, eigene Ansichten, Wünsche sowie Standpunkte könne geäußert und vertreten werden. Kinder werden in alle wichtigen Entscheidungen mit einbezogen. Andererseits gibt es klare Grundregeln, durch die das Zusammenleben der Familienmitglieder angenehm und vor allem sicher machen. Die Beziehung Eltern-Kind ist warm, offen und zugewandt. Vor allem ist sie akzeptierend. Kinder profitieren in der Regel von dem demokratischen Erziehungsstil. Sie werden zu selbstbewussten, selbstsicheren Mitgliedern unserer Gesellschaft. Sie können den eigenen Standpunkt vertreten und sind konfliktfähig aber auch kompromissbereit und haben einen recht großen Wortschatz. Kinder zeigen Eigeninitiative, akzeptieren die Meinungen der Anderen, sind teamfähig und sie vertrauen der eigenen Gruppe. Dadurch haben sie auch in der Schule Vorteile. Seitens ihrer Eltern ist Zeit und viel Geduld gefragt, damit sie die in die Diskussionen mit ihren Kindern immer wieder eingehen können. Zum Teil sind es unproduktive Diskussionen, ebenso wie es zu eventuellen Schwierigkeiten kommen kann, Kinder als gleichberechtigte Partner in Diskussionen anzusehen. Auch ist es möglich, dass einige der Kinder alle Kleinigkeiten ausdiskutieren möchten. Insgesamt ist der demokratische Erziehungsstil zumeist der Mittelweg zwischen dem starren Regeln des autoritären Erziehungsstils und der absoluten Freiheit für Kinder in das Laissez-Faire Erziehung. Heute ist dieser Erziehungsstil bei uns sehr verbreitet.

Der autoritäre Erziehungsstil schadet mehr als er nützt!

Heute gibt es viele unterschiedliche Erziehungsstile, die praktiziert werden. Einer davon, der einst mit Abstand am weitesten verbreitet war, ist der autoritäre Erziehungsstil. Wir erklären Dir hier, was es genau bedeutet? Wie gut ist der Erziehungsstil überhaupt und welche Folgen hat dieser?

Die Definition des autoritären Erziehungsstils

Der autoritäre Erziehungsstil ist einer von den Ältesten, welcher durch Sozialpsychologen definiert worden ist. Früher war die autoritäre Erziehung normal. Sie war aus diesem Grund weit verbreitet.

Der autoritäre Erziehungsstil wurde von einer starken hierarchischen Ordnung innerhalb der Familie dominiert. An der Familienspitze standen die Eltern oder Erziehenden. Diese stellen sehr strenge Regeln auf und kontrollieren, bestrafen Fehlverhalten und sie haben alleinige Entscheidungsgewalt und zwar in sämtlichen Lebenslagen. Die Erziehenden stellen aber gleichzeitig ans Kind hohe Anforderungen, denen es genügen muss.

Kinder müssen den Vorgaben und auch den Regeln ihrer Eltern folgen. Wiedersprüche und Hinterfragen der Regeln werden von den Eltern nicht geduldet, auch die Meinung der Kinder wird schlichtweg ignoriert. Widersetzen sich die Kinder dennoch, verhalten sie sich nach der Meinung ihrer Eltern nicht richtig oder entsprechen nicht deren Anforderungen, werden sie bestraft. Die Strafen können auch physischer Natur sein, müssen es aber nicht. Bei einem richtigen Verhalten der Kinder können Eltern auch loben.

Das Verhältnis zwischen den Eltern und ihrem Kind ist bei dem autoritären Erziehungsstil eher kühl. Die Nähe und die Zuwendung für Kinder werden selten bzw. gar nicht gezeigt. Es herrscht ein eher rauer Umgangston. Anerkennung von seinen Eltern bekommt das Kind meist nur, wenn es deren hohe Erwartungen erfüllt.

Die Meinung des Kindes und auch dessen Bedürfnisse werden in dem Erziehungsstil sehr wenig von seinen Eltern berücksichtigt. Sie verfolgen mithilfe der Regeln und ihren Anforderungen ihre eigenen Vorstellungen, ohne das Mitspracherecht ihres Kindes.

Autoritärer Erziehungsstil – Die Auswirkungen und Folgen

Wie beschrieben, war die autoritäre Erziehung für lange Zeit am weitesten verbreitet. Beinahe alle Kinder wurden früher mit dem autoritären Erziehungsstil erzogen. Es hat sich inzwischen gewandelt, vermutlich haben zahlreiche Studien über die Folgen dieses Erziehungsstiles dazu beigetragen, denn die waren zum Großteil negativ. Das Kind weiß zwar immer, wie es sich seinen Eltern entsprechen verhalten soll und Fehlverhalten führt zu Konsequenzen, doch negative Folgen hatte es trotzdem.

Zentrale Folge des autoritären Erziehungsstils ist, dass das Kind kaum ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt. Aufgrund dessen, werden dem Kind durch seine Eltern strenge, starre Regeln vorgegeben, denen es zu folgen hat, ohne diese zu hinterfragen oder seine Meinung äußern zu dürfen, hat es zudem wenig Möglichkeiten und keinen Raum sich zu entfalten. Es wird dem Kind zu schwer gemacht, seine eigenen Erfahrungen sammeln zu können und seine Persönlichkeit auszubilden. Dieses wirkt sich negativ aufs Selbstwertgefühl von Kindern aus, das sich nicht entwickeln kann.

Das geringe Selbstwertgefühl kann in unterschiedlichen Verhaltensweisen Ausdruck finden. Entweder ist es, dass diese Kinder im Erwachsenenalter und beim Zusammensein mit den Anderen sich unterwürfig benehmen und sie auf Anweisungen der Anderen angewiesen sind. Sie können demnach nur in geringem Maße selbstständig sein bzw. sich zurückziehen. Es kann sich aber auch äußern, indem Kinder, im Erwachsenenalter, aggressiv, gereizt und äußerst dominant mit den anderen Menschen umgehen und, dass sie sich nur schlecht unterordnen können bzw. wollen.

Jedenfalls kann sich der autoritäre Erziehungsstil auf soziale Beziehungen eines Kindes auswirken und zwar bis in ihr Erwachsenenalter hinein. Seine soziale Kompetenz wird ebenfalls negativ beeinflusst.

Die Individualität, Kreativität sowie die Spontanität eines Kindes wird aufgrund des Erziehungsstils negativ beeinflusst, was durch eine fehlende Möglichkeit bedingt ist, sich selbst entfalten zu können.

Die oft fehlende emotionale Unterstützung und fehlende Zuwendung, ebenso wie bereits genannte Aspekte, können sich soweit auf das Kind auswirken, dass er in seinem späteren Leben psychische Störungen entwickelt. Oft werden in dem Zusammenhang Zwangsstörungen, sadistische und paranoide Verhaltensweisen entwickelt. Auch erhöhtes Suizidrisiko und eine Essstörung muss genannt werden.

Der autoritäre Erziehungsstil kann unterschiedliche negative Folgen sowie Auswirkungen auf das Kind haben. Wie sich jedoch der autoritäre Erziehungsstil auf ein Kind genau auswirkt, hängt zum Teil von dem Kind und dessem Charakter ab, zum anderen auch von der Intensität der Autorität seiner Eltern in der Erziehung und wie andere Personen sich im Leben dieser Kinder verhalten, die auch erzieherisch auf es einwirken (Erzieher, Lehrer, Großeltern, u.a.). Außerdem gibt es mehr Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, wie das Erziehungsverhalten der Eltern am Ende auswirkt.

Üben Eltern in wenigen Lebenslagen Autorität in der Erziehung aus, dann ist es nicht gleich etwas schlechtes. Kinder müssen sich im Leben stets ihren Autoritätspersonen unterordnen. Außerdem ist es in einigen der Situationen auch notwendig und sinnvoll, autoritär sowie konsequent zu sein. Eltern sollten allerdings stets verhältnismäßig vorgehen und das Kindeswohl in ihrem Auge behalten.

Autoritärer Erziehungsstil – Fazit:

Autoritärer Erziehungsstil war weit verbreitet. Er zeichnete sich mit einer klaren Hierarchie aus. Die Eltern Standen mit alleiniger Entscheidungshoheit an ihrer Spitze. Klare Regeln, hohe Anforderungen und Bestrafung bei Fehlverhalten kennzeichnen den autoritären Erziehungsstil. Dem Kind wird kein Mitspracherecht eingeräumt. Es muss Regeln befolgen. Dieser Erziehungsstil kann möglicherweise verschiedene negative Folgen für ein Kind haben und für dessen Leben im Erwachsenenalter mit sich bringen. Sein Selbstwert wird negativ beeinflusst, soziale Kompetenz ebenfalls und auch Individualität, Spontanität und Kreativität leiden. Es besteht das Risiko einer psychischen Störung und wird unter Umständen noch verstärkt. Autoritäre Verhaltensweisen sollte man aber nicht automatisch ablehnen, da sie in einigen wenigen Situationen notwendig und auch sinnvoll sind. Eltern sollten dabei ein Gleichgewicht finden und die Verhältnismäßigkeit wahren. Dabei muss das Wohl ihres Kindes im Fokus bleiben und dessen Bedürfnisse, Wünsche und Meinungen respektiert werden.

Der autokratische Erziehungsstil – Eine Steigerung der autoritären Erziehung

Der autokratische Erziehungsstil ist aufgrund der Sozialpsychologie definiert. Dieser Erziehungsstil gilt als die Steigerung von dem autoritären Erziehungsstil. Das bedeutet, dass durch ihn die Sicht- und Handlungsweisen von dem autoritären Erziehungsstil noch verschärft sind. Personen, welche diesen Stil praktizieren, sind davon überzeugt, dass es notwendig ist, Kindern gegenüber die klare, unanfechtbare Autoritätsperson darzustellen. Die Hierarchie innerhalb einer Familie ist damit sehr klar. Die Eltern treten als deutliche Autoritätsperson auf, da man annimmt, dass dieses absolut notwendig für ein Kind ist.

Der autokratische Erziehungsstil ist also eine Steigerung von dem autoritären Stil. Man geht demnach bei dieser Erziehungsweise von dem Grundgedanken aus, es sei zwingend notwendig Autorität Kindern gegenüber auszuüben. Leitsatz dabei kann also sein, Kinder brauchen eine “starke Hand”, strenge Regeln und keine Kompromisse. Jede Form der Eigeninitiative oder der Selbstständigkeit eines Kindes wird unterdrückt. Kindliche Meinung wird als bedeutungslos angesehen und interessiert Eltern nicht. Ein Kind darf bei diesem Erziehungsstil nichts selber entscheiden. Er hat kein Mitspracherecht und damit selbst keinerlei Einfluss darauf, was man als richtig und falsch wertet.
Allein das Akzeptieren sowie das Befolgen der vorgegebenen Regeln ist für ein Kind das Lernziel und steht im Vordergrund. Die Form von Erziehung hat den Fokus auf Defiziten der Kinder. Die werden für ihre Fehler geschimpft und auch direkt bestraft. Auf positive Dinge, geht der autokratische Erziehungsstil nur wenig oder gar nicht ein. Die Einhaltung von Regeln wird erwartet. Geschieht es nicht, folgen die Konsequenzen, auf welche das Kind keinerlei Einfluss hat. Dessen Meinung oder Begründung für sein Fehlverhalten spielen keine Rolle.

Beim autokratischen Erziehungsstil geben Erziehende starre Regeln vor und sämtliche Entscheidungen werden, ohne auf die Gefühle oder Bedürfnisse des Kindes zu achten, allein gefällt. Eine große Rolle spielt dabei Gehorsam und Disziplin. Dinge, die die Erziehenden entscheiden, müssen Kindern befolgen, ohne ihre Sichtweise kundzutun. Bedürfnisse, Gefühle, Interessen, Sichtweisen oder Ideen sowie Meinungen von Kinder werden nicht berücksichtigt. Sie sind für Erziehende und Ihre Entscheidungen schlichtweg nicht wichtig.

Das bedeutet, Erziehenden stellen allein die Regeln auf, bestimmen die Aufgaben und auch die Aktivitäten der Kinder. Die Einhaltung von Regeln wird besonders streng überwachen. Dabei fordert man, dass Kinder die Dinge einhalten, sie gehorsam befolgen. Um es zu erreichen, werden oft Drohungen ausgesprochen. Erwachsene agieren mit einschüchterndem Verhalten und Fehlverhalten wird sofort bestraft. Richtiges Verhalten kann mitunter gelobt werden, das geschieht allerdings selten. Eigeninitiative und Selbstständigkeit werden im autokratischen Erziehungsstil nicht gefördert und sind überhaupt unerwünscht.
Das Verhältnis Kind Erziehender ist dabei meist kühl und sehr distanziert. Verhält sich ein Kind richtig, dann ist sein Erziehender jedoch meist freundlich.

Folgen des autokratischen Erziehungsstil

Der autokratische Erziehungsstil ist eine Verschärfung von de, autoritären Erziehungsstil. Es ist eine vermeintlich positive Folge des autoritären Erziehungsstiles, dass Kinder in der Tat den Regeln und den Vorschriften ihrer Eltern folgen. Sie zeigen dabei keine öffentlich unangenehmen Verhaltensauffälligkeiten. Kinder wirken angepasst. Sie sind artig. Dennoch ist im autokratischen Erziehungsstil, ähnlich wie auch beim autoritären Stil, dass eine Vielzahl negativer Auswirkungen und Folgen dieses Erziehungsstils wissenschaftlich ausgemacht wurden. Die vermeintlich schönen Außenwirkungen können starke Folgen haben.

Eine der bedeutensten Auswirkungen ist, dass das Kind sich nicht zu einem selbstständigen, selbstverantwortlichen Person entwickeln kann. Es lernt nicht, seine eigene Meinung zu sagen, seine Bedürfnisse äußern zu können und eigene Entscheidungen zu treffen. Das Kind ist in seinem Handeln von dem Erziehenden abhängig und ist auf diesen angewiesen. Es kann für sich, keine Kreativität und Eigeninitiative entfalten und lernt sich also nicht als eine eigenständige, fähige Person begreifen. Dadurch kann es häufig auch nicht ein gesundes Selbstbewusstsein und kein Selbstwertgefühl entwickeln. Gefühle von Minderwertigkeit treten oft auf.

Die Gefühle von Minderwertigkeit äußern sich, indem diese Personen sich selbst nichts zutrauen und sie glauben, ihre Meinung ist nichts wert. Außerdem kommt es oft dazu, dass sie in der Schule sowie im Beruf immer noch Probleme haben, für sich und andere Entscheidungen treffen zu können und Verantwortung zu tragen. Auch für die eigene Meinung oder sich selbst einzustehen kann ihnen schwerfallen.

Zugespitzt betrachtet, kann es psychische Störungen geben. Somit kann dieser Erziehungsstil zu Zwangserkrankungen oder anderen psychischen Schwierigkeiten führen.
Die innerlichen Folgen und Schwierigkeiten, können sich jedoch auch im Verhalten widerspiegeln. Es kann vorkommen, dass diese Personen aggressiv gegenüber den anderen und auch gegen sich selber sind. Dadurch werden eigene Unsicherheiten überspielt.

Nachteile des autokratische Erziehungsstil sind:

Das Kind kann aufgrund strenger, vorgegebener Regeln keine Kreativität und Eigeninitiative entwickeln. Es kann sich nicht persönlich entfalten. Dadurch können sich starke Minderwertigkeitsgefühle herausbilden, da der Erziehungsstil verhindert, dass ein Kind sein Selbstbewusstsein und auch Selbstwertgefühl gesund entwickeln kann. Es besteht auch die Gefahr, dass ein nach dem autokratischen Erziehungsstil erzogenes Kind Aggressionen gegenüber einem Schwächeren oder Autoaggressionen zeigt, um seine eigenen Minderwertigkeitsgefühle sowie seelische Verletzungen damit zu kompensieren.

Merkmale des autokratischen Erziehungsstils

  • der Erzieher trägt die Verantwortung
  • der Erzieher ist unpersönlich
  • der Erzieher bestimmt alle Aktivitäten des Kindes
  • der Erzieher überwacht die Einhaltung von Regeln
  • der Erzieher verhält sich Kindern gegenüber freundlich, wenn die Regeln eingehalten wurden.
  • der Erzieher agiert mit Drohungen, Einschüchterung und Bestrafung
  • der Erzieher spricht Befehle aus und er fordert Gehorsam

Fazit

Autokratischer Erziehungsstil geht von der Grundannahme aus, dass es wichtig ist und vor allem notwendig, gegenüber einem Kind ein klare Autoritätsperson zu sein. Die Hierarchie innerhalb der Familie ist deutlich und klar geregelt. Die Erziehenden bilden hierbei unangefochten die Spitze, bestimmen Tätigkeiten, treffen Entscheidungen, setzen sehr starre Regeln, überwachen sie, drohen, schüchtern ein und bestrafen. Kinder werden in keinerlei Weise mit einbezogen und berücksichtigt. Die Entfaltung und die Selbstwirksamkeit sowie das Selbstbewusstsein werden durch den autokratischen Erziehungsstil gehemmt. Auch Eigeninitiativen sowie die Kreativität bleiben auf der Strecke. Betroffenen Kindern kann es mitunter schwerfallen, eigene Entscheidungen zu treffen sowie für sich selbst einzutreten. Sie können Minderwertigkeitsgefühle bekommen. Die Folge davon können psychische Störungen sein. Das Verhalten Betroffener ist häufig sehr aggressiv anderen und sich selbst gegenüber, um dadurch ihre Unsicherheiten zu überspielen. Heute ist in Deutschland der autokratische Erziehungsstil in seiner klaren Form überwiegend Geschichte oder in nur sehr geringem Maße vertreten.

Der Erziehungsstil prägt Ihr Kind ein Leben lang!

“Erziehungsstil” ist eine Bezeichnung für das Verhalten der Eltern gegenüber ihrem Kind. In diesem Artikel findest Du die Übersicht zu jedem Erziehungsstil mit ins Detail gehenden Informationen.

Mit Erziehungsstil meint man eine durchgängige Grundhaltung von Eltern, die sich in deren Verhaltensweisen während verschiedener Situationen ihrem Kind gegenüber zeigt.

Jedes einzelne Elternpaar entwickelt seinen eigenen sehr individuellen Erziehungsstil, da jeder Mensch andere Wertvorstellungen hat und nach anderen Normen lebt, gut er diese an sein Kind weiter. Für manche Eltern ist es wichtig, dass ihr Kind zu allem seine Meinung kundtut, andere wiederum finden es für richtig, dass ihr Kind nur dann spricht, wenn man es etwas fragt.

Früher wurden drei Erziehungsstile grob eingeteilt in: “Antiautoritär”, “Autoritär” sowie “Laissez-Faire”. Heute wiederum werden mehrere unterschiedliche Erziehungsstile voneinander differenziert. Hier ist der Überblick über die aktuellen Erziehungsstile:

  • Antiautoritärer Erziehungsstil
  • Autokratischer Erziehungsstil
  • Autoritärer Erziehungsstil
  • Demokratischer Erziehungsstil
  • Egalitärer Erziehungsstil
  • Laissez-Faire Erziehungsstil
  • Negierender Erziehungsstil
  • Permissiver Erziehungsstil.

Welches ist die richtige Kindererziehung – Was ist unser Erziehungsstil?

Sehr interessant am Elternsein sind die großen Unterschiede in den Erziehungsstilen, wie wir eigene Kinder großziehen. Zugleich gibt es eine Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen den Elternteilen.
Nur wenige passen als Elternpaar gut in nur einen Erziehungsstil, sondern wir erziehen unsere Kinder mithilfe der Kombination verschiedener Stile. Schau Dir die Stile als das Kontinuum an und nicht als eine Verbindung verschiedener Wege, Eltern zu sein. Idealerweise denken Eltern an ihre Kinder und daran was diese zu bestimmten Zeiten von ihnen erwarten. Zum Beispiel, nimmt ein Elternteil nicht typischerweise den autoritären Erziehungsstil an, kann es aber zu bestimmten Zeiten im Leben des Kindes genau dieses Stils nötig ist. Es kann auch sein, dass ein autoritärer Elternteil gegen diese Beschreibung handelt.

Faktoren, wie es für unsere Kinder gut ist zu erziehen

Für eine Familie ist es einfacher, wenn beide Elternteile nach dem gleichen Erziehungsstil handeln. Untersuchungen haben bewiesen, wenn einer der Elternteile autoritär erzieht, das Kind mehr davon profitiert, als wenn zwei Elternteile den gleichen, aber nicht so effektiven Stil an den Tag legen.
Es gibt natürlich noch weitere Einflüsse darauf, wie die Kinder sich entwickeln, als nur einzig und allein den Erziehungsstil. Andere Faktoren, die in die Entwicklung des Kindes hineinspielen, sind folgende Dinge:

  • Das Temperament eines Kindes und zudem wie dieses zu dem der Eltern “passt”
  • Wie der Lehrer in der Schule mit Kindern in seiner Klasse umgeht und wie sein Unterrichtsstil sich mit dem Erziehungsstil der Eltern vereinbaren lässt.
  • Der Einfluss von Gleichaltrigen

Heute gibt es neue Namen für einige Erziehungsstile. “Helikopter-Eltern” beispielsweise sind dem autoritären Erziehungsstil ähnlich, sie zeigen nur mehr Beteiligung, bzw. besser formuliert, mit übermäßiger Beteiligung an dem Leben des Kindes. Die Bezeichnung “Freilufterziehung” beschreibt den Laissez-Faire-Stil in etwa, aber mit mehr bewusster Entscheidung dazu, ein unabhängigeres Denken des Kindes zu ermöglichen, was im Interesse eines Kindes liegt.

Wie wirkt sich Erziehung auf unser Kind aus?

Vom Säuglingsalter an bis hin zu einer Unterstützung bei den Schularbeiten und der Vermittlung von Werten üben Eltern im Laufe des Lebens eines Kindes enormen Einfluss auf dessen Entwicklung aus. Den Erfolg sowie das Glück des Kindes stets im Blick. Sie sind allerdings nicht der einzige Einfluss – insbesondere, wenn Kinder zur Schule gehen und mit der Welt außerhalb des Elternhauses Kontakt aufnehmen.

Es ist sehr wichtig, dass die Eltern bemüht sind, den Kindern einen bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, es ist aber zugleich wichtig, dass sie erkennen, dass ihre Kinder mit eigenem Temperament, einer Persönlichkeit und mit Zielen zur Welt kommen. Schlussendlich, wollen Eltern ihre Kinder auf einen von ihnen für richtig gehaltenen Weg bringen. Es ist aber die Aufgabe von Eltern Schnittstelle mit der Welt zu sein, die das Kind am Ende auf völlige Unabhängigkeit vorbereitet und ihm die Fähigkeit vermittelt, den von den Eltern gewählten Weg gehen zu können.

In der sich aktuell schnellen Änderungen unterworfenen Welt – besonders in der Welt, in welcher Meilensteine sowie Errungenschaften bereits von Kindern auf Social Media Plattformen geteilt werden – hat es den Anschein, dass Elternsein zur Modeerscheinung geworden ist und den schnell ändernden Stilen unterworfen ist. Elternsein wurde in zum Leistungssport. Die Bedürfnisse kindlicher Entwicklung, wie die Wissenschaft sie beschrieben hat, sind relativ stabil geblieben: Struktur, Sicherheit, Unterstützung vor allem Liebe.

Wie wird man zu erfolgreichen Eltern?

Effektiv den Eltern helfen, kann man nur, wenn man nicht einfach auf offensichtliche Gefahren hinweist, wie: Missbrauch, Vernachlässigung und Überempfindlichkeit und sie zu vermeiden versucht. Es gibt 4 Hauptaufgaben der Eltern:

  • die Erhaltung von Gesundheit und der Sicherheit ihrer Kinder,
  • Förderung des emotionalen Wohlbefindens der Kleinen,
  • Vermittlung sozialer Kompetenzen
  • Intellektuelle Vorbereitung ihrer Kinder.

Studien haben bewiesen, dass am besten angepasste Kinder von jenen Eltern erzogen werden, die für sich den Weg finden, Wärme, Sensibilität mit deutlichen Verhaltenserwartungen zusammenbringen können.

Vier Grundpfeiler in der Kindererziehung

1. Fürsorge – Das bedeutet Akzeptanz zusammen mit Zuneigung zeigen
2. Konsistenz – Das ist die Aufrechterhaltung von einem stabilen Umfeld
3. Entscheidungen – Die Freiheiten, welche es einem Kind ermöglichen, autonom zu werden
4. Konsequenzen – Die Auswirkung von Entscheidungen, das kann positiv sowie auch negativ sein.

Welches sind die ungesunden Erziehungsstile?

Nicht alle Erziehungsstile sind im Interesse eines jeden Kindes. Es gibt auch die Übererziehung. Diese lähmt das Kind bei seinem Übergang in das Erwachsenenalter und macht es unfähig, schlimme Rückschläge zu verarbeiten.

Bekannte Beispiele für die überelterliche Erziehung sind: Die “Helikopter-Eltern”, die ihre Kinder übermäßig überwachen und sie von allen Schäden bewahren. Die “Schneepflug-Eltern”, die alle potenziellen Hindernisse aus dem Weg des Kindes entfernen. Beide können eine spätere Unabhängigkeit, das Selbstwertgefühl und die Psyche des Kindes untergraben.

Es gibt aber auch ein zu geringes Quantum an Erziehung. Die Forschung hat hierbei festgestellt, dass das mangelnde elterliche Engagement des Öfteren zu einem schlechten Verhalten bei Kindern geführt hat. Es mag teilweise daran liegen, dass Jugendliche dazu ermutigt werden, sich zu stark auf Gleichaltrigenkultur zu fokussieren. Interessanterweise können die zu harten oder autoritären Erziehungsstile zum gleichen Ergebnis führen.

Letztendlich ist es gut, wenn Eltern bestrebt sind, liebevoll und zugleich entschlossen zu agieren, während sie ihren Kindern ausreichend Raum geben, eigene Interessen entwickeln zu können, die Unabhängigkeit zu entdecken und auch Versagen erleben zu dürfen.

Einfach machen lassen – Laisse-faire erziehen

Wie? Einfach machen lassen? Die Kinder entscheiden lassen? Ohne Regeln und Vorgaben? Ohne Strafen oder Sanktionen? Ohne Verbote und Drohungen? Kann das wirklich funktionieren oder hört sich das Konzept des Laisse-faire-Erziehungsstil einfach nur gut an und ist in der Praxis gar nicht umsetzbar? Lässt sich der Familienalltag tatsächlich so praktizieren, dass alle Familienmitglieder zufrieden sind und ein gutes Miteinander möglich ist?

Bitte übersetzen!

Zunächst einmal: was bitte heißt Laisse-faire überhaupt? Fragt man Google, wird es wörtlich mit “machen lassen” übersetzt. Gemeint ist damit ein passiver Erziehungsstil, bei dem die Eltern ihre Sprösslinge im wahrsten Sinne des Wortes einfach machen lassen. Sprich, die Kinder haben es selbst in der Hand, ihren Tag zu gestalten. Sie dürfen frei wählen, wo sie spielen möchten. Sie suchen aus, was sie anziehen möchten, wann sie ihr Zimmer aufräumen, womit sie sich beschäftigen wollen. Ohne Vorgabe der Eltern, ohne Anleitung auswählen und entscheiden. Ein Traum für jedes Kind, könnte man meinen. Wer hat in seiner Kindheit nicht auch davon geträumt, einfach selbst bestimmen zu können, ohne dass Mama oder Papa reinquatschen oder dass man mitten im Spiel unterbrochen wird, um mal wieder Ordnung zu machen zu müssen?

Kreativität und Eigenständigkeit fördern

Viele Eltern, die sich für einen Lockeren Erziehungsstil entscheiden, beschreiben ein Gefühl von Freiheit. Freiheit, weil sich das Kind eigenständig beschäftigt und den ständigen Input von den Eltern gar nicht mehr benötigt. Es spielt selbstständig, darf alles nutzen, was ihm zur Verfügung steht und so seine eigene Kreativität entdecken und ausleben. Es darf sich selbst erleben, den Becher selbst mit dem Getränk fühlen, das Brot selber streichen – wenn etwas daneben geht, erfolgt keine Rüge oder Strafe. Die Eltern lassen mich machen – dieses Gefühl stärkt das Selbstbewusstsein ungemein. Kinder, die in den Alltag mit einbezogen werden und trotzdem wissen, wenn sie etwas nicht machen müssen, können sie jederzeit abbrechen, sind oftmals interessierter und lassen sich schneller motivieren, weil kein Zwang und keine Pflicht dahintersteht. Motivation aus Eigenantrieb, ein Pluspunkt beim Laisse-faire-erziehen.

Nur für die Großen?

Die freie Art des Erziehens ist keiner bestimmten Altersgruppe zuzuordnen. Ob Baby, Kleinkind, Kindergartenkind, Schulkind oder Teenager – Laisse-faire ist immer praktikabel. Das Baby darf sich und seine Umwelt mit allen Sinnen kennenlernen, begreifen, erkunden. Ob es nun mit dem Essen spielt, Alltagsgegenstände in den Mund nimmt, es darf einfach austesten. Für die Kleinkinder gilt dasselbe, sie können ihre Neugier stillen, wild und frei spielen, auch wenn es mal lauter wird. Bestraft wird nicht, höchstens eine Alternative gesucht oder erklärt, warum etwas nicht geht oder zum Beispiel gefährlich ist. Das Kind wird trotzdem zuhören und respektieren, was du ihm gerade vermitteln möchtest. Laissez-faire heißt nicht, dass kein Respekt vorhanden sein muss, denn nur damit kann der Familienalltag funktionieren. Nur die Rahmenbedingungen sind weicher und weniger strikt definiert als bei autoritären Erziehungsmodellen. Teenager und Schulkinder können sich in einem solchem Umfeld voll entfalten, ihre Launen ausleben und wissen, sie werden geliebt und vom Familiennetz aufgefangen, sollten sie über die Stränge schlagen. Besonders für die spätere Eigenständigkeit ist das ein gutes Training.

Erzogen oder verzogen?

Oftmals setzt man einen lockeren Erziehungsstil damit gleich, dass da wohl die Kinder die Hosen anhaben und Mama und Papa nichts zu melden haben. Respektlos, unmotiviert, faul, das verbinden viele mit diesem Erziehungskonzept. Muss nicht sein! Ebenso wie bei allen anderen Erziehungsrichtungen gibt es Familien, bei denen Laisse-faire wunderbar funktioniert. Alles läuft rund, die Familienmitglieder ziehen an einem Strang und jeder seinen Platz gefunden. Auch beim freien Erziehen gibt es Regeln, an die man sich halten sollte, aber es ist eben weniger eine ausformulierte Regel als ein einfacher, fest verankerter Grundsatzgedanke, der gar nicht mehr groß zur Sprache gebracht werden muss. Zum Beispiel räumt die Tochter den Tisch ab, der Bruder sortiert seine Kleidung in den Schrank und Mama sorgt dafür, dass die Betten aufgeschüttelt sind. Stressfrei, ohne Verteilung der Aufgaben – aber trotzdem weiß jeder, was für die Familie wichtig ist und nimmt Rücksicht. Man achtet mehr aufeinander und bemerkt die Gefühle – Streit um Nichtigkeiten fällt weg und schon ist der Familienalltag entspannt.

Das Richtige?

Einfach mal ausprobieren schadet nicht! Am besten testest du für dich und deine Familie, ob ein Leben ohne klare Vorgaben und das Durchtakten des Tages funktioniert. Vielleicht praktiziert ihr es aber schon längst und nun hat euer Familienmanagement einen klangvollen Namen! Ein bisschen den Druck und die Anforderungen an jeden herausnehmen und schon kann sich das Zusammenleben deutlich entspannen. Fast schon entschleunigen – wenn ich nicht einem festen Plan hinterher rennen muss, lässt sich der Tag viel bewusster leben und genießen. Ob der Tisch nun in drei Stunden abgewischt oder das Zimmer übermorgen sortiert wird – solange sich jeder in seinen Räumlichkeiten wohlfühlt und zufrieden ist, darf das einfach toleriert und beobachtet werden. Du als Elternteil darfst natürlich jederzeit helfen und unterstützen, wenn dich dein Kind aktiv anspricht. Aber einfach mal nicht einmischen und beobachten, was passiert, eröffnet eine völlig neue Perspektive! Oft ist man überrascht, was Kinder eigentlich schon von sich aus eigenständig erledigen und machen, auch ohne, dass man sie darauf hinweisen muss.

Probieren geht über studieren

Es gibt eine so große Auswahl an Erziehungsratgebern. Wer die alle lesen möchte, ist wohl die nächsten Jahre ausgelastet und beschäftigt. Die Essenz, die alle Varianten vereint, ist: jeder Mensch ist anders, jede Familie ist anders. Pauschal zu sagen, dass nur der eine Erziehungsstil zu mir passt, ist beinahe unmöglich. Jede Richtung bietet Möglichkeiten, Denkanstöße und Anregungen für ein harmonisches Miteinander. Aus jeder Erziehungsart kann etwas herausgezogen werden, was in dem Moment passend und wichtig für die Familie sein kann. Testen, immer wieder neues dazunehmen und alte Verhaltensmuster lockern oder verändern – das macht alle zufrieden und glücklich.